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Inflation und Mietzins­anpassung bei Wohnimmobilien – Disziplin gewinnt

Veröffentlicht von Michael Rose, 07.09.2022

Inflation wirkt sich negativ auf die Kostenstruktur von Immobilienbesitzern aus und senkt den Wert der Mietzinseinnahmen. Eine konsequente Anpassung der Mieten an die Inflation – sowohl bei bestehenden Mietverhältnissen als auch bei Mieterwechseln – erhält zumindest einen Teil der Kaufkraft der Einnahmen. Diese Anpassungen sind notwendig, unabhängig von der Entwicklung des Referenzzinses. Auch eine höhere Verschuldung hilft als Schutz vor Inflation, da sich der Barwert des Kredits im Laufe der Zeit reduziert.

Steigende Inflation

Die Inflation in allen grösseren westlichen Ökonomien hat in den ver­gangenen Monaten weiter zugenommen und erreicht sowohl in den USA, der Europäischen Union wie auch Grossbri­tanien bereits deutlich über 8% p.a. Die Inflationsrate in der Schweiz liegt mit 3.4% (Stand Juli) noch deutlich niedriger, aber steigt ebenfalls an. 

Gleichzeitig sind – nach einem Anstieg bis im Juni 2022 über 2% – die langfristigen Zinsen in der Schweiz wieder zurückge­gangen und liegen mit aktuell 1.71% (Stand 31.8.2022) für den 10-Jahres SWAP wieder auf etwas tieferem Niveau.

Mieten und Inflation

Inflation beeinflusst die Erträge von Immobilieninvestoren. So nimmt der reale Wert bzw. die Kaufkraft der Miete durch die Inflation ab. Gleichzeitig steigen diverse nominale Kosten an, insbesondere für Unterhalt und Erneuerung. Wie stark der Investor durch Inflation negativ beeinflusst wird, hängt davon ab, welchen Anteil der Inflation er auf den Mieter umwälzen kann. Im Gegensatz zu den typischerweise an die Inflation indexierten Mieten bei Gewerbeobjekten und Retailflächen, ist bei Wohnobjekten eine aktive Handlung des Vermieters notwendig, um die Erträge zumindest teilweise abzusichern.

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