Der Hypothekarmarkt in der Grossregion Genf-Lausanne weicht in verschiedener Hinsicht von der übrigen Schweiz ab. Folgende Besonderheiten gelten:
- Abweichungen im Grundbuchwesen von der übrigen Schweiz und andere Abweichungen zu den meisten Kantonen (insbesondere höhere Transaktionskosten, private Notare, keine kantonale Gebäudeversicherung im Kanton Genf, etc.)
- Relativ geschlossener Refinanzierungsmarkt, es fehlt an einem starken lokalen Ökosystem aus Retailbanken, fokussiert auf den Hypothekarmarkt. (Regionalbanken und Raiffeisenbanken haben in Genf einen sehr niedrigen Marktanteil), die lokalen Kantonalbanken betreiben umfangreiche Geschäfte ausserhalb des Hypothekarmarktes und die starken Privatbanken bieten oft gar keine Hypotheken an.
- Für den Rest der Westschweiz sehr untypische Objekte (z.B. sehr grosse Bürogebäude, Wohnliegenschaften im Super-Luxus-Segment)
- Sehr mieterfreundliche Gesetze mit dem Nachteil, dass Eigentümer von Mietliegenschaften geringe Anreize haben, diese zu renovieren
- Leicht höhere Kreditmargen als in der Deutschschweiz auf vergleichbare Transaktionen
Aus diesen Gründen nehmen einige national tätige Finanzierer vor allem in Genf keine oder nur sehr zurückhaltend Finanzierungen vor.
Objektiv bietet der Genfer Markt sehr attraktive Projekte und Objekte
Hingegen ist der Markt in verschiedener Hinsicht mit der restlichen Schweiz vergleichbar. Insbesondere waren die Kreditausfälle der letzten 20 Jahre gering und auch das Volumenwachstum bewegt sich nur leicht über jenem der übrigen Schweiz (Durchschnittliches Hypothekarvolumenwachstum 2010-2020 3.6% in der Gesamtschweiz vs. 4.4% in Genf und 3.9% in der Waadt).
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